Wo, Wann, Kontakt

Vevey
19. Mai 2010, 19:30
Uraufführung: Théâtre de Vevey
Rue du Théâtre 4
1800 Vevey, Schweiz

Kartenverkauf: www.theatredevevey.ch

Basel
25. & 26. Mai 2010, 20:00
Gare du Nord
Im Badischen Bahnhof Basel
Schwarzwaldallee 200
4059 Basel, Schweiz

Kartenverkauf : www.biderundtanner.ch

Luzern
2. Juni 2010, 19:30
Forum Neue Musik
Theater-Pavillon der Luzerner Spielleute
Spelteriniweg 6
6005 Luzern, Schweiz

Billetterie: Abendkasse

Genf
4. & 5. Juni 2010, 19:30
Théâtre les Salons
6, rue Batholoni
1204 Genf, Suisse (1. Stock)

Kartenverkauf: www.les-salons.ch
+41 22 807 06 30

Kontakt

Wir danken den folgenden Institutionen für die Unterstützung dieser Produktion:

Société Suisse des Auteurs (SSA)
kulturelles.bl
Fondation Arthephila
Ernst Göhner Stiftung
Fondation Nicati-de-Luze
Théâtre Vevey
Migros pour-cent culturel
Etat de Vaud
Oertli Stiftung
Fondation Aloïse
und private Sponsoren

AloÏse OpÉra

Kammeroper nach dem Leben der 'Art brut'-Malerin Aloïse Corbaz (1886-1964)

« Aloïse : C’est beau le rouge,
vous savez... »

Komponist : Thüring Bräm
Texte : Aloïse Corbaz
Musikalische Leitung : Karel Valter
Dramaturgie und Inszenierung : Pierre-André Gamba

Soloisten:
Magali Schwartz (Mezzosopran)
Brigitte Ravanel (Mezzosopran)
Sarah Pagin (Sopran)
Philippe Huttenlocher (Bariton)

Ensemble:
Janina Bürg (Akkordeon), Olivier Membrez (Schlagzeug),
Etele Dosa (Klarinette), Frans Berglund (Trompete),
André Jenny (Posaune), Julia Wacker (Harfe),
Stefanie Bischof (Violine/Viola),
Lisa VonderMühll (Violoncello)

Production: Pierre-André Gamba, Les Limbes du Pacifique

Aloise: Von der Internierung zur innere Befreiung

Aloise Corbaz (Waadtländerin, geboren in Lausanne; 1886-1964), eine der fruchtbarsten und bedeutendsten Malerinnen der 'Art Brut', wollte Opernsängerin werden. Sie studierte Gesang und erwarb sich ein Opernrepertoire, aber die kulturelle Umgebung, die Erziehung, die Religion sowie die Art der sozialen Umgebung liessen diese Art des Berufes zu dieser Zeit nicht zu.

Sie erhielt eine Ausbildung als Näherin und wurde dann Gouvernante in besseren Familien, da sie eine generell gute Allgemeinbildung hatte. Um einen Skandal zu vermeiden, beendete ihre ältere Schwester eine frühe Leidenschaft für einen ehemaligen Pfarrer.

Aloise wurde als Kindermädchen an den Hof Wilhelm II. in Potsdam entsendet, wo sie bis 1913 blieb. Dann kehrte sie vor dem ersten Weltkrieg nach Lausanne zurück. Hier zeigten sich die ersten Symptome ihrer Schizophrenie. Sie wird in der psychiatrischen Klinik von Cery interniert (von 1918-1920), dann nach La Rosière in Gimel in die psychiatrische Anstalt für chronische Krankheiten überführt, wo sie ihr weiteres Leben bis zu ihrem Tod 1964 verbringt.

Nach einer ersten Periode von Aggressivität und Autismus, beginnt sie zu zeichnen. Nach und nach transformiert und reorganisiert ihre schöpferische Technik ihre innere Welt durch ausserordentliche Bilder.

Diese Oper und die drei wesentlichen Perioden der Entwicklung von Aloise

Die Rolle der Aloise wird auf drei Frauenstimmen aufgeteilt, welche die verschiedenen Stadien und Epochen des Bewusstseins der Malerin repräsentieren. Eine einzige Männerrolle verkörpert den Mann schlechthin in all seinen Fazetten der Erscheinung, vom realen Leben bis zur Imagination von Aloise (der Liebhaber, der Vater, der Arzt, Napoleon, Christus, Wilhelm II usw.).

Das Libretto bezieht sich fast ausschliesslich auf die poetischen und von der äusseren Realität abgespaltenen Texte von Aloise selbst. Die szenische Realisierung versucht eine Aloise in ihrer subjektiven Sichtweise und nicht als theatermässige Biografie 'nachzuzeichnen'.